H A N D E L N A N O R O C N E G E G M A S N I E M E G 1 8 I 1 9 HHusten, Fieber, Schnupfen, Geruchs- und Ge- schmacksstörungen – das sind Covid-19-Sympto- me, die der erkrankte Mensch zeigt. Überlastete Gesundheitssysteme, Wirtschaftseinbruch, Fir- meninsolvenzen, Arbeitslosigkeit sind jene betrof- fener Gesellschaften. Und betroffen sind alle, ein- mal rund um die Welt, ohne Ausnahme. So sehr jedes Land die Pflicht hat, sich um seine Bürgerin- nen und Bürger und seine Wirtschaft zu kümmern, so wenig kann ein Land allein mit der Corona-Pan- demie fertigwerden. Deswegen verfolgt die deut- sche Regierung im Kampf gegen Covid-19 drei Ziele: An erster Stelle will sie die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger schützen und die Leis- tungsfähigkeit des Gesundheitssystems bewahren. Zweitens sollen die Folgen für die Menschen, für Beschäftigte und für Unternehmen abgefedert wer- den. Und drittens will sie die Pandemie in inter- nationaler Zusammenarbeit bewältigen. Ein recht erfolgreiches Konzept, jedenfalls aus Sicht der Or- ganisation für Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die Bund und Ländern auch im interna- tionalen Vergleich wirksame Maßnahmen gegen die Pandemie und ihre Folgen bescheinigt. Beson- ders hebt sie dabei die Leistungsfähigkeit des Ge- sundheitssystems und den Aufbau zusätzlicher Ka- pazitäten im Laufe der Pandemie hervor. Vor allem bei Ausbruch der Pandemie ha- be Deutschland schnell reagiert und die Testkapazi- täten erweitert. Zudem verfügt das Land über die höchste Zahl an Intensivbetten pro Einwohner in der Europäischen Union und eine vergleichsweise gute Ausstattung mit Ärzten und Pflegekräften. Dies mögen Gründe dafür sein, dass Deutschland Ende Januar 2021 nach Angaben der Johns-Hop- kins-Universität rund 690 Todesfälle pro eine Mil- lion Einwohner registrierte, in anderen Ländern lag diese Zahl mehr als doppelt so hoch. Gesundheit schützen und Ansteckung vermeiden Die Aufgabe, die Gesundheit der Menschen zu schützen, hat sich im Lauf des Jahres 2020 und mit Beginn des Jahres 2021 weltweit als ein Wettlauf mit der Zeit herausgestellt. Auf der einen Seite gilt es, die Zahl der Ansteckungen möglichst gering zu halten, um in einem nicht überlasteten Gesundheitssystem die bestmögliche Versorgung Erkrankter zu gewähr- leisten. Auf der anderen Seite werden enorme An- strengungen unternommen, um Impfstoffe zu ent- wickeln, zu produzieren und schließlich die Bevölke- rung zu impfen, um nicht die Erkrankung und ihre Folgen, sondern ihre Ausbreitung, den Erreger selbst, zu bekämpfen. Die Bundesregierung hat des- wegen im Frühjahr 2020 genauso wie im Winter 2020/2021 Lockdowns mit den Bundesländern aus- gehandelt, die die Länder in unterschiedlichen Ab- stufungen verfügt haben – im föderalen System Deutschlands hat die Bundesregierung kein Recht, diese Entscheidungen allein zu treffen. Diese Maß- nahmen haben tief in das Leben der Menschen eingegriffen und belasten die Wirtschaft. Die Wirt- schaftsleistung schrumpfte – nach einer zehnjähri- gen Wachstumsphase – um rund fünf Prozent. Folgen für Menschen und Wirtschaft mildern Die beiden Lockdowns mit dem Ziel, die Kontakte der Menschen einzuschränken, trafen Teile der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens besonders hart, die vom Kontakt mit Menschen leben: Kinder- tagesstätten, Schulen und Universitäten, den Non-Food-Einzelhandel, viele Dienstleistungen so- wie Gaststätten, ebenso wie Kinos, Theater, Museen und Zoos. Deswegen unternahmen Bund und Län- der außerordentliche Anstrengungen, um die wirt- schaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise und konkret der Lockdowns abzufedern und zugleich, so formulierte es Bundeskanzlerin Angela Merkel, „be- lastbare Grundlagen zu schaffen für nachhaltiges Wirtschaftswachstum in der Zukunft“. Wie umfassend allein die Anstrengungen der Bundesregierung sind, zeigt ein Streifzug durch die Programme zur Unterstützung für Betriebe, Be- schäftigte und andere Einrichtungen. Geholfen wird zum Beispiel mit dem „Beschäftigungssicherungs- gesetz“, das die Kurzarbeit erleichtert und finanziert. Zudem wurden direkte Zahlungen im Rahmen der „Außerordentlichen Wirtschaftshilfe“ gewährt, es wurden die Programme „Ausbildungsplätze sichern“ und „Schutzschirm für Lieferketten“ eingerichtet, der Lieferanten vor Zahlungsausfällen schützt. Spe- zielle Hilfen erhalten auch die mehr als 900 Inklusi- onsbetriebe, in denen Menschen mit Behinderun- gen arbeiten. Sportvereine unterstützen die „Corona- hilfen Profisport“, Kinos, Theatern und Musikfesti- vals kommt das Rettungs- und Zukunftsprogramm „Neustart Kultur“ zugute. Projekte der Bundeslän- der ergänzen diese Hilfen der Bundesregierung. Zentral ist für die Bundesregierung die Unterstützung von Familien in Zeiten, in denen Schulen und Kinderbetreuung geschlossen sind oder nur sehr eingeschränkt arbeiten. Neben direk- ten Zahlungen an Familien werden die Regeln zur Freistellung für Kinderbetreuung und der An- spruch auf Lohnersatzleistungen in dieser Zeit den Erfordernissen angepasst. Die OECD lobt diese wirtschaftspolitischen Maßnahmen als eine im inter- nationalen Vergleich erfolgreiche Politik zur Über- 5 Prozent niedriger als im Vor jahr lag das BIP im Corona Jahr 2020. Zuvor war die deutsche Wirtschaft zehn Jahre lang immer gewachsen.